Ausgedehnte Stillstandszeiten sind insbesondere für Blei-Säure-Antriebsbatterien von elektrischen Flurförderzeugen eine besondere Herausforderung. Sie können sich in diesem Zeitraum selbstständig entladen und verlieren im schlimmsten Fall sogar ihre Kapazität. Eine fachmännische Batteriepflege ist die beste Voraussetzung dafür, dass die Staplerflotte bei einem Neustart sofort wieder einsatzfähig ist.
Trotz des Litium-Ionen-Booms im Bereich der Staplerflotten kommen nach wie vor in den überwiegenden Fällen immer noch Blei-Säure-Batterien als Antrieb für elektrische Flurförderzeuge zum Einsatz. Denn mittlerweile ist auch deren Technologie so weit entwickelt, dass sie mindestens eine Schicht unter Volllast durchhalten. Auch hat sich bei der Ladetechnologie mittlerweile so viel getan – etwa in Hinblick auf die die RI-Ladetechnologie, dass die Vorteile von Li-Ionen häufig ausgeglichen werden kann.
Batteriepflege – Standby unter schwachem Ladestrom
Dennoch: Lange Stillstandzeiten – etwa bei Betriebsurlauben oder geringerer Nutzung eines Staplers – sind für Blei-Säure-Batterien nicht ganz unproblematisch. Betreiber von Staplerflotten wissen aus der Praxis, dass diese bei längeren Pausen in geladenem Zustand gelagert werden sollten. Andernfalls drohen Schäden, welche die Batterielebensdauer drastisch verkürzen können. Der Markt bietet daher für sie Lösungen, welche hier Abhilfe schaffen können. So bieten beispielsweise Batterieladegeräte des österreichischen Herstellers für Batterieladesysteme, Fronius, Technologien, die eine “Erhaltungsladung” ermöglichen. Dabei wird die Batterie laufend mit Strom versorgt und so “standby” gehalten. Die Batterien sind daher sofort wieder einsatzbereit. Der Hauptvorteil solcher Ladetechnologien ist jedoch, dass dadurch hohe Kosten für die Wartung oder Neuanschaffung vermieden werden können, verspricht der Hersteller aus dem oberösterreichischen Sattledt.
Batterien richtig lagern
Blei-Säure-Batterien verfügen über einen flüssigen Elektrolyten, der im Betrieb und auch bei längerem Stillstand regelmäßig mit Wasser aufgefüllt werden muss. Dabei sollte in jedem Fall Wasser mit Batteriequalität verwendet und der angegebene Füllstand nicht unter-, aber auch nicht überschritten werden. Zudem kann es bei diesem Batterietyp zu einer Entwicklung von hochexplosivem Knallgas kommen – und zwar auch während Stillstandszeiten. Eine entsprechende Belüftung der Laderäume ist deshalb zwingend erforderlich, Rauchen, Funken oder gar offenes Feuer in der Nähe der Batterien hingegen unbedingt zu vermeiden. Auch sollten Anwender die Entlüftungsstopfen der Batteriezellen beim Aufladen keinesfalls entfernen.
Tiefenentladungs-Kennlinie hilft
Deshalb bieten zum Beispiel Selectiva 4.0 Ladegeräte von Fronius eine spezielle Tiefentladungs-Kennlinie, die sich ganz einfach direkt am Ladegerät einstellen lässt. Eine schädliche Sulfatierung, welche durch längere Stillstandzeiten insbesondere bei älteren Blei-Säure-Batterien entstehen kann, wird damit zuverlässig rückgebildet. “Die Kapazität und Leistungsfähigkeit der Batterie lassen sich so deutlich steigern”, verspricht der Hersteller.
Die passende Ladetechnologie. Wichtig ist dabei jedoch, dass Ladegerät und Batterie zueinander passend ausgewählt werden. Die Geräte der Selectiva-Serie sind jedenfalls mit ihrer automatischen Spannungserkennung jeweils für unterschiedliche Batterietypen mit verschiedenen Spannungen und Kapazitäten geeignet. Das erhöht ihr einsatzspektrum und erleichtert auch die Zuordnung erheblich. Damit können sich Flurförderzeug-Betreiber selbst nach längeren Stillstandzeiten auf die Einsatzbereitschaft ihrer Antriebsbatterien voll und ganz verlassen.