Akquisition: Der Hamburger Hafen- und Terminalbetreiber HHLA übernimmt 80 Prozent der Anteile an der iSAM AG. Damit soll das eigene Leistungsportfolio erweitert werden. Das 1983 gegründete Unternehmen mit Sitz in Mülheim an der Ruhr ist ein international tätiger Softwarespezialist für Automatisierungstechnologien in Häfen. 20 Prozent bleiben beim bisherigen Management des Unternehmens. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Nach der Akquisition der iSAM AG hält die Hamburger Hafen & Logistik AG, HHLA, nun 80 Prozent der Anteile des Software- und Automatisierungsspezialisten aus Mühlheim a.d. Ruhr. Damit wollen die Hanseaten ihr Leistungsangebot in Richtung Logistikautomation erweitern im Bereich des Terminals, Containerlogistik, Schüttgutlogistik usw. Hierzu erklärt die HHLA-Vorsitzende Angela Titzrath gegenüber den Medien: „Die HHLA hat bereits vor 20 Jahren mit der Inbetriebnahme des Container Terminal Altenwerder gezeigt, welche Potenziale die Automatisierung besitzt. Durch die Beteiligung erhält die HHLA direkten Zugriff auf technologische Entwicklungen in der Automatisierung industrieller Prozesse, wodurch der Einstieg in neue innovative Geschäftsfelder ermöglicht wird. Mit der Transaktion bekräftigen wir unsere Absicht, dass wir auch unter den besonderen Bedingungen der Coronapandemie unsere auf Wachstum und Innovation ausgerichtete Strategie konsequent umsetzen.“
Weltweit die ersten autonomen Großgeräte entwickelt
Zur Akquisition der Mehrheitsanteile durch die HHLA erklärt iSAM-CEO und Gesellschafter Bernd Mann: „Wir kennen die HHLA seit über 20 Jahren und haben gemeinsam mit Unternehmen der HHLA Gruppe die weltweit ersten autonomen Großgeräte auf Basis von GPS und 3D Lidar entwickelt.“ Beim Automatisierer iSAM freue man sich nun darauf, diese Zusammenarbeit zu vertiefen und unter dem Dach des HHLA-Konzerns neue Märkte in der Automatisierung des Containerumschlags zu erschließen.
Schüttgutterminal am Hansaport erfolgreich automatisiert
iSAM beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter, die interdisziplinär agieren. Dabei ist das Unternehmen über Tochtergesellschaften in den Kernmärkten USA, Australien (Asien) und Kanada
präsent. Insbesondere durch die starke Position im australischen Markt konnte iSAM im Jahr 2020 trotz der Einschränkungen durch COVID-19 Umsatz und Gewinn um 30 Prozent steigern.
Containerterminal 4.0 . In Deutschland hat das Unternehmen am Hansaport im Hamburger Hafen einen Schüttgutterminal durch den Einsatz intelligenter Steuerungssoftware und hochpräziser 3D-Laserscanner fast vollständig automatisiert. Und derzeit arbeitet man an der Realisierung des IHATEC-Projekts Containerterminal 4.0 an der prototypischen Automatisierung des Bahnkrans 4 am Container Terminal Altenwerder. Hierfür entwickeln die Mühlheimer neue Sicherheitstechniken für die von Mensch und Maschine gemeinsam genutzten Arbeitsräume.
iSAM-Gesellschafter tragen weiter Verantwortung
Die Gründer und bisherigen Gesellschafter der iSAM AG werden künftig weiterhin in verantwortlicher Position tätig sein. Der langjährige Entwicklungsvorstand Bernd Mann übernimmt den Vorstandsvorsitz von Unternehmensgründer Dr. Jürgen Hellmich, der weiterhin die amerikanische Tochtergesellschaft leiten wird. Bernd Jotzo, bisher im Vorstand verantwortlich für Finanzen und Personal, wechselt in den Aufsichtsrat. Seine Aufgaben werden von Bernd Mann und Christian Hacks übernommen, der auch weiterhin das Ressort Produktion leiten wird.